Bischof Dr. Jack Urame zu Besuch in Johann-Flierl-Museum

Kurzzeitig überschlugen sich die Ereignisse im Museum:

Nach einem profunden Vortrag am 29.10.2023 von Dr. Philipp Hauenstein über die theologische Ausbildung in der Evangelisch–Lutherischen–Kirche von Papua-Neuguinea mit einer Einführung über die neuesten Entwicklungen des Landes, kam wenige Tage später das Oberhaupt dieser Kirche nach Fürnried und erklärte: „Ohne Martin Luther und Johann Flierl gäbe es unsere Kirche nicht!“

Und diese Kirche ist die größte Evangelische Kirche im pazifischen Raum, deren Mitgliederzahl wohl in naher Zukunft, die der ehemaligen „Mutterkirche“ in Bayern überholen dürfte.

Dr. Hauenstein erklärte das enorme Wachstum der Bevölkerung: Das Durchschnittsalter liegt bei 22 Jahren, die Lebenserwartung steigt erfreulich und die evangelische Kirche hat inzwischen 2 Millionen Mitglieder. Sie wächst, während sie in Bayern schrumpft. Und so dürfte der Unterschied von 100.000 Gläubigen bald ausgeglichen sein.

Daher ist es in Papua-Neuguinea auch notwendig, dass in 3 theologischen Seminaren jährlich über 60 Graduierte als zukünftige Pfarrer entlassen werden. Ob sie aber, wie früher, sich mit einem Haus und Garten als Einnahmequelle zufriedengeben werden, ist mehr als fraglich. Wahrscheinlich streben die meisten wohl ergiebigere Pfründe an, die es aber nur in den Städten gibt – aber 85% der Bevölkerung leben noch auf dem Land!

Doch die Entwicklung geht weiter. Die Kirche in der Südsee plant eine eigene Universität um ihre Mitarbeitenden entsprechend zu qualifizieren und im internationalen Vergleich ähnliche akademische Standards zu erreichen.

Bischof Urame promovierte noch an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Divine Word University (DWU) im eigenen Land in Madang. Das soll in Zukunft auch am Martin Luther Seminar in Lae/Papua Neuguinea möglich sein. Der Bischof war sichtlich beeindruckt von dem Museum und den Erläuterungen von Frau Stollner. Am Schluss ließ er es sich nicht nehmen ein kurzes Dankeswort zu sprechen und sich im Gästebuch zu verewigen.

Schauen sie doch an einem Sonntagnachmittag vorbei, um seinen Eintrag zu Lesen und das Museum (wieder) kennenzulernen.
Georg Pilhofer, Pfr. i.R.