Ein markanter Bau in der Ortsmitte wird nicht dem Verfall überlassen, sondern nach und nach saniert. Es ist schon viel geschehen im Alten Schulhaus. Ein Benefizkonzert bringt dringend benötigtes Geld dafür.
Das Erdgeschoss ist erneuert, im Obergeschoss sollen Ausstellungsräume zum Andenken an den bedeutendsten Sohn der Gemeinde, den Missionar Johann Flierl, eingerichtet werden. Die Mittel dazu sind begrenzt, jede gebende Hand oder Spendenmöglichkeit ist willkommen. Der Förderverein hatte zusammen mit den direkten Nachkommen von Johann Flierl die Idee eines Benefizkonzerts.
Dieses wurde nun in der St.-Willibald-Kirche verwirklicht. Das Besondere war der Auftritt der Ururenkelin des Missionars, Katharina Flierl, als angehende Konzertsängerin. Begleitend und ergänzend griff der musikalische Dozent Markus Ritzel in die Tasten der Orgel. Die Pausen füllte Katharinas Vater, Friedrich Flierl, mit Lesungen aus den Aufzeichnungen seines Vorfahren.
Wer sich zum einen für die „Flierl-Aktionen“ des Fördervereins und zum anderen für Kirchen- und Klassikmusik interessierte, fand sich im Gotteshaus ein. Mit einem Bachstück voll Feuer und Drang lotete der Organist die Akustik aus. Pfarrer Andreas Utzat hieß die Besucher und die Familie von Friedrich Flierl willkommen. Bach war im nächsten Stück wiederum an der Reihe, wo sanfter Orgelklang die geschulte Sopranstimme von Katharina beim „Erquicke du“ begleitete. Dr. Flierl las wie in weiteren Pausen aus den umfangreichen Tagebuch-Aufzeichnungen seines Urgroßvaters dessen Erlebnisse und Gedanken vor. Ab der Schulzeit und dann im Studium im Missionshaus Neuendettelsau und der Reise nach Neuguinea hielt diese der Missionar fest. Abwechselnd erklangen reine Orgelstücke wie das spielerische Andante von Mozart, strahlende Läufe von Pachelbel und ein liebliches Zwischenspiel neben den Liedern auf.
Stücke, meist kirchlicher Art wie von Mendelssohn-Bartholdy, aber auch weltliche Stücke von Romantiker Robert Schumann und Max Reger erfreuten die andächtig lauschenden Zuhörer. Dazwischen ein Gedicht des Missionars vom Heimatabend, das seine Sehnsucht ausdrückte. Nach einer durch großen Beifall geforderten Zugabe endete ein hörenswertes Konzert. Für den musikalischen Genuss und den guten Zweck flossen die Spenden reichlich.