Auf den Spuren berühmter Missionare unserer Heimat
Am Samstagmorgen, 13. Juli 2024 versammelten sich die zahlreichen Radler um Initiatorin Gerda Stollner in Fürnried beim Kinderspielplatz, wo der Schulweg von Johann Flierl, des ersten Missionars in Papua-Neuguinea und dem Gründer der größten evangelischen Kirche in der Südsee, vorüberführte. Nach dem Reisesegen durch Pfarrer Roland Klein machte sich die Gruppe auf den Weg.
Auf meistenteils Radwegen ging es nach Breitenbrunn bei Sulzbach-Rosenberg, dem „Stammsitz“ der Familie Flierl, bevor ein Ableger nach Buchhof zog, wo Johann Flierl 1858 geboren wurde. Pfarrer Roland Klein wartete auf dem Kirschnerbauernhof mit einer Erfrischungsstation auf die Radler. Heute lebt niemand mehr auf dem Meyeranwesen. Gerda Stollner erzählte hier nach den Forschungen von Hermann Gnahn, dass 1872 Johann Georg Meyer aus Erlheim Margarethe Flierl ehelichte, so kam es zum Namenswechsel auf dem Kirschnerbauernhof.
Weiter ging es zum Geburtshaus des Schwiegersohns Flierls, des Missionars Dr. Georg Pilhofer in Altmannshof. Dort wurde die Gruppe schon vom Bürgermeister Hermann Böhm, Pfarrer Roland Klein und Pfarrer Georg Pilhofer erwartet. Pfr. Pilhofer berichtete aus der Jugend des Missionars in äußerster Armut. Seinen Konfirmationsanzug musste er sich selbst ersparen. Doch auch von seinem Traum von der weiten Welt berichtete Pfr. Pilhofer– schließlich ging die Bahnlinie an seinem Geburtshaus vorbei. Durch seinen Vater wurde dem Missionar schon früh die Liebe zu Mission vermittelt und so wurde aus dem armen Hütejungen ein begnadeter Missionar, der eine Sprache in Neuguinea so gründlich erforschte, dass ihm die Theologische Fakultät Erlangens als ersten Nichtakademiker die Ehrendoktorwürde verlieh.
Danach übernahm Bürgermeister Böhm die Führung der Radelgruppe. Über Trasselberg ging es nach Poppenricht. In der ehemaligen Simultankirche St. Michael wurde ein bewegender Gottesdienst gefeiert, welcher von einer großen Gitarrengruppe musikalisch umrahmt wurde. In dem Texten ging Pfr. Klein auf die Probleme des Klimas ein und versuchte in den Gebeten ein Gegengewicht zu entwickeln und so konnte der Gottesdienst auch mit dem Lied: „Großer Gott, wir loben dich“ intoniert von der Gitarrengruppe ausklingen. Auch über die Kirche erfuhren die Radler viel Wissenswertes durch Günter Vogl. Die Katholiken zogen aus und bauten eine neue Kirche, als viele Arbeiter aus dem Bayerischen Wald in die Region zogen.
Doch auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz: Die fleißigen Radler wurden mit Weißwürsten, Brezen und Brot verköstigt die vom Pfarrer und Bürgermeister gemeinsam ausgeteilt wurden. Nach alter Tradition hat der Bürgermeister zu dieser Stärkung eingeladen.
So gestärkt für Körper und Geist, voller neuer Informationen und hochzufrieden traten die teilnehmenden Radler ihren Weg nach Hause an. Zu Hause waren die Radler in Erbendorf, Wendelstein, Birgland, Neukirchen usw.
Georg Pilhofer